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23.11.2004 08:59:39 |
Hallo, in meinem Dreifamilienhaus (Altbau 3 x 85 qm, alte Fenster) wurde Anfang diesen Jahres eine zentrale Gasheizung Viessmann Vitodens 200 eingebaut. Mischer gibt es keinen (nur Kessel und Warmwasserspeicher getauscht). Die Etagen werden jeweils mit einem Vor- und Rücklauf (mit Durchflussregler) angefahren. Mir ist bekannt, das eine möglichst grosse Differenz zwischen Vor- und Nachlauf die Brennwerttechnik optimal unterstützen (Voraussetzung ist). Die gefühlte Temperatur-Differenz ist aber sehr gering. Ist das o.k. ? Wie kann ich den Durchfluss besser regeln ? Welche Differenz ist o.k. ? Danke im voraus ! Wonne
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23.11.2004 09:06:45 |
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Verfasser: meStefan | Zeit:
23.11.2004 09:12:25 |
Hallo Wonne, nicht die Temperaturdifferenz ist entscheident, sondern daß die Systemtemperatur, mind. Rücklauftemperatur möglichst niedrig ist. Bei einem Fußbodenheizungssystem wirst du keine größere Temp.-Differenz als max. 10°C brauchen. Bei Heizkörpern ist max. 20°C sinnvoll. Wichtiger ist, daß die benötigte Heizleistung in den HK´s ankommt. Die ganze Sache ist etwas komplexer als du dir sicherlich vorgestellt hast. Es kommt auf die Systemtemperatur, die Modulation des Heizgerätes, die Hydraulik deiner Anlage, die Pumpeneinstellung, die "Durchflußregler" bzw. den hydraulischen Abgleich an. Was nutz dir eine Vorlauftemperatur von 80°C und eine Rücklauftemperatur von 30°C? Nichts! Die Anlage läuft hydraulisch falsch! Man kann ohne genaue Kenntnisse über die Anlage auch keine "optimale Einstellung" finden. Mfg. me. S. Hohwiller, DÜW
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Verfasser: brennerspezialist | Zeit:
23.11.2004 09:32:49 |
Das mit einer möglichst großen Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur bei Brennwertgeräten ist auch wieder so ein unausrottbares Ammenmärchen. Versuchen Sie, durch möglichst großen Volumenstrom (weit geöffnete Thermostatventile) die Vorlauftemperatur so weit wie möglich zu senken. Dann wird das Brennwertgerät optimal arbeiten. mit freundlichen Grüßen vom Brennerspezialist
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23.11.2004 09:43:49 |
@brennerspezialist: Kannst du deine Empfehlung fachlich begründen?
Harry
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Verfasser: brennerspezialist | Zeit:
23.11.2004 11:11:01 |
@HarryT ich werde es zumindest mal versuchen. ein Beispiel: bei gleicher zu übertragender Wärmemenge ist bei vollem Volumenstrom: Vorlauf/Rücklauf -> 30/45°C halbem Volumenstrom: Vorlauf/Rücklauf -> 30/60°C Deshalb ist der Wärmeübergang von den Abgasen auf das Kesselwasser bei vollem Volumenstrom besser. Dies hängt mit der von mir schon oft erwähnten logarithmischen Temperaturdifferenz zusammen. Diese lautet: delta T = (delta Ta - delta Tb) / ln (delta Ta/delta Tb) delta Ta und delta Tb sind die örtlichen Temperaturdifferenzen an den beiden Enden des Wärmeübertragers. Bei Heizgeräten bedeutet das: delta Ta = Flammentemperatur - Vorlauftemperaturdelta Tb = Abgastemperatur - Rücklauftemperatur Deshalb ist die Abgastemperatur bei Erhöhung des Volumenstroms durch das Heizgerät etwas niedriger als bei niedrigerem Volumenstrom. Der Unterschied liegt so je nach Bauart des Wärmetauschers bei ca. 2...4°C. Dies kann für die Kondensationsmenge aber schon recht entscheident sein. Eine höhere Vorlauftemperatur hat auch noch höhere Abstrahlverluste durch das Heizgerät und der Vorlaufleitungen innerhalb des Gebäudes zur Folge. Hier kommen nochmal ein paar Prozente Nutzungsgradverlust zustande. Deshalb sage ich immer: Vorlauftemperatur nur so hoch wie nötig. mit freundlichen Grüßen vom Brennerspezialist
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23.11.2004 11:42:26 |
@brennerspezialist: "bei gleicher zu übertragender Wärmemenge ist bei vollem Volumenstrom: Vorlauf/Rücklauf -> 30/45°C halbem Volumenstrom: Vorlauf/Rücklauf -> 30/60°C" Wie kannst du 30/45 mit 30/60 gleichsetzen? Es kann damit an den Heizflächen nicht die gleiche Wärmemenge an den Raum abgegeben werden! Die mittlere Systemtemperatur liegt einmal bei 37,5°, das andere mal aber bei 45°. Ein Vergleich verscheidener Spreizungen ist nur bei gleicher mittlerer Systemtemperatur möglich. Also zB 40/50, 35/55, 30/60... Harry
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| Zeit:
23.11.2004 11:59:42 |
Der Einfluß der Rücklauftemperatur auf die Abgastemperatur hängt stark von der Kesselkonstruktion ab. Extrembeispiele sind z.B. Vollbrennwertkessel (da hängt die Abgastemperatur überhaupt nicht von der Rücklauftemperatur ab) oder Kessel mit nachgeschaltetem Wärmetauscher al la Bomat (Abgastemperatur hängt nur von der Rücklauftemperatur ab). Eine pauschale Aussage lässt sich so nicht treffen. Oliver
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Verfasser: brennerspezialist | Zeit:
23.11.2004 12:41:31 |
@HarryT Wenn ich den Volumenstrom erhöhe, nimmt die übertragene Wärmeleistung der Heizkörper zu, d.h. ich benötige garnicht eine so hohe Mitteltemperatur am Heizkörper um den Raum genauso warm zu bekommen. Mal in die Datenblätter der Heizkörperhersteller schauen, da steht die Wärmeleistung in Bezug auf Temperaturen und Volumenströmen drin. mit freundlichen Grüßen vom Brennerspezialist
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| Zeit:
23.11.2004 12:58:22 |
...klar nimmt die Wärmeleistung der Heizkörper (etwas) zu, trotzdem darfst du die mittlere Systemtemperatur nicht ignorieren. Der Wärmeübergang von der Heizfläche auf den Raum ist abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen Heizfläche und Raum. Eine mittlere Systemtemperatur von beispielsweise 37,5° ermöglicht trotz doppelten Volumenstrom nicht den gleichen Wärmübergang wie bei 45°. Harry
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| Zeit:
23.11.2004 13:07:35 |
Brennerspezialist hat Recht...man kann jetzt natürlich Haare spalten :)
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23.11.2004 14:02:09 |
... ich würde ja gerne berechnen, welche mittlere Systemtemperatur bei doppelten Volumenstrom erforderlich ist um den gleichen Wärmübergang wie bei 45° und einfachen Volumenstrom zu erhalten, habe aber leider keine Formel zur Hand. Ich schätze mal allerhöchstens ein bis zwei GradDifferenz, dann wären bei obigen Beispiel ungefähr diese Systemtemperaturen zu vergleichen: 30/60 (Spreizung 30°, Mittel 45°) 36/51 (Spreizung 45°, Mittel 43,5°) bei doppelten Volumenstrom. Damit dürfte der negative Effekt am Wärmetauscher des Kessels nicht zu sehr ins Gewicht fallen, im Gegenzug ermöglicht erst die hohe Spreizung die vollständige Abgaskondensation. Die Werte hinken natürlich etwas, denn alleine schon die Annahme von 30/60 Systemtemperatur ist relativ praxisfremd. In der Praxis schaffen viele Anlagen gerade mal eine Spreizung von 10°, Werte über 15° sind die Ausnahme und über 20° Spreizung funktionieren bei kleinen Objekten wohl äußerst selten. @Wonne, zur eigentlichen Frage: "Gefühlte" Temperaturdifferenzen sind sehr ungenau. Du solltest erst mal genaue Anlegethermometer montieren und Zahlenwerte nennen (Die Steuerung der Vitodens hat mW leider keinen Rücklauffühler). 10-15° Temperaturspreizung zwischen Vor- und Rücklauf dürften für deinen Fall erstrebenswert sein. Harry |
| Zeit:
11.12.2006 14:49:48 |
Üblicherweise wird empfohlen, zur Minimierung des Gasverbrauchs die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur möglichst groß zu machen. Liegt der Brennerbetriebspunkt im kontinuierlichen Bereich (also ohne Starts/Stops, mag das zutreffend sein.. Typischerweise nimmt man dann große Heizkörper, die nur eine relativ geringe Temperatur im Mittel benötigen, um die notwendige Heizenergie bereitzustellen. Die Spreizung zwischen Vor-/Rücklauf erhält man durch eine Drosselung des Volumenstroms (Durchflußmenge). Ergebnis ist: geringer Durchfluß, damit relativ kalter Rücklauf. Damit nun aber noch Energie in den gedrosselten Heizkörpern kommt, muß die Vorlauftemperatur erhöht werden! Aber, supergut: Die Spreizung ist noch größer - was aber nur vermeintlich gut ist. Bei einer derartigen Heizungsauslegung ist mir aufgefallen, daß an Tagen, die so warm waren, daß eigentlich die Heizung nur noch ganz wenig benötigt wurde, der Gasverbrauch trotzdem verhältnismäßig hoch war. Meine Lösung des Rätsels: Durch den geringen Volumenstrom wurde nach Brennerstart die geringe Wassermenge im Wärmetauscher so schnell aufgeheizt wurde, daß der Brenner noch kurzer Zeit (<1,5 min) wieder ausging. Wie war das nochmal: viele stopps und Starts des Brenners verbrauchen unnötig viel Gas (wg. zb. der Spülverluste). Meine verbesserte Lösung: moderate Entdrosselung der Heizkörper, damit eine geringere Spreizung von Vor- und Rücklauf, verbunden mit einer moderaten Senkung der mittleren Systemtemperatur; mein Brenner hat eine Hysterese von +- 5 Grad (Soll minus 5 Grad: Start, Soll + 5 Grad Stop.Der Volumenstrom ist nun so groß, daß der Brenner auf einem niedrigen Betriebspunkt arbeitet, die Systemtemperatur aber langsam steigt; der Rücklauf liegt ca. 7-8 Grad unter dem Vorlauf, d.h., wenn der Brenner beim Erreichen der oberen Betriebstemperatur abschaltet, liegt der Rücklauf ca 2-3 Grad über dem Einschaltpunkt des Brenner (bei der üblichen großen Spreizung liegt Rücklauf unter dem Einschaltpunkt - durch die geringe Speicherkapazität des Wärmetauschers erreicht dieser nach kurzer Zeit wieder den Einschaltpunkt und zündet wieder). Dh., in meinem Fall dauert es nun eine gewisse Zeit, bis der Einschaltpunkt wieder erreicht wird (das Heizungssystem fungiert als großer Speicher) Ergebnis ist eine deutliche Reduzierung der Brennerstarts/-stops und auch eine nennenswerte Redurzierung des Gasverbaruchs (im wesentlichen in der Übergangszeit. H. Blank Am Moorbusch 3 46485 Wesel
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| Zeit:
11.12.2006 15:06:01 |
Hi, vielleicht kann mir jemand bzgl. meines Gasverbrauch bei meiner neuen Brennwerttherme Brötje WGB15 C weiterhelfen. Hydraulischer Abgleich wurde vorgenommen (da Kondensatpumpe mehrmals am Tag hörbar läuft, nehme ich an dass auch Brennwertnutzen gut ist), Taktung ist meiner Meinung nach gut (ca. 5 Starts pro Tag, selbst bei Temperaturen um die 10 Grad die letzten Wochen), Vorlauftemperatur außenthermometergesteuert so zwischen 40 und 50 Grad. Aber: der tägl. durchschn. Gasverbrauch liegt immer so um die 9-10 cbm und das nach meinem Gefühl unabhängig davon, ob draußen 5 oder 15 Grad sind. Gruß
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| Zeit:
19.11.2007 17:03:45 |
Hallo, ich brauch mal Hilfe von den Fachmännern. Wir haben eine Viessmann Vitodens 200, Bj. 2001 und ein kleines Problem, bei dem mir bestimmt einer von euch weiterhelfen kann. Wie stelle ich bei diesem Gerät die Vorlauftemperatur etwas höher ? Bei uns wird es einfach nicht richtig warm, im Haus sind es trotz voll aufgedrehter Heizkörper nie mehr als 19 oder höchstens 20 Grad Zimmertemperatur.. Nun hat mein Vater (ist Gas-und Wasserinstallateur, kennt sich aber mit den "moderneren" Geräten nicht mehr so aus) gemeint, daß die Vorlauftemperatur mit 55 Grad zu niedrig eingestellt ist. Leider kann ich der Anleitung auch nicht entnehmen, wie ich diese ändern kann. Bitte helft mir mal. danke und viele Grüße Nicole |
| Zeit:
19.01.2018 11:25:49 |
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| Zeit:
20.01.2018 00:11:27 |
@Socko
Schon mal aufs Datum geschaut? ;-)
Der erste Teil des Threads ist als Info gut, auf irgendwelche Beiträge zu antworten jedoch sinnlos (ganz abgesehen davon passt das Erklär-Video nicht zum Gerät).
Schönen Abend + Gruss
Kathrin
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